Immer wieder hört und liest man vom richtigen Mindset. Zu Recht. Denn mittlerweile bestätigt auch die Wissenschaft: Unser Mindset ist das Fundament unseres Erfolgs. Es geht dabei um unsere innere Einstellung, unsere Denkgewohnheiten und Überzeugungen. Diese beeinflussen unsere Stimmung genauso wie unser Verhalten – und sind damit maßgeblich für die Ergebnisse, die wir erzielen.
Was aber genau ist das Mindset? Wir können uns das Mindset vorstellen wie eine Brille oder Linse, durch die wir Informationen verarbeiten. Auffallend ist dabei besonders eine Sichtweise: Die US-Psychologin Carol Dweck hat bahnbrechende Untersuchungen zur inneren Einstellung und zum Selbstbild durchgeführt. Dabei hat sie entdeckt: Es gibt zwei Arten von innerer Einstellung: ein fixed Mindset (starres Selbstbild) und ein growth Mindset (dynamisches Selbstbild). Zum fixen Mindset passen Gedanken wie „Da kann man jetzt nichts mehr machen“, „Es lohnt sich nicht mehr“ oder „Es ist, wie es ist“, Menschen mit einem flexiblen Mindset hingegen finden sich eher in Überlegungen wie „Ich hole das Beste heraus“, „Ich bleibe auf das Ziel fokussiert“ oder „Ich kann daran wachsen“ wieder. Unser Mindset bestimmt auch, wie wir mit Rückschlägen umgehen.
Was unterscheidet diese beiden Menschengruppen nun konkret? Jene mit einem starren Selbstbild sehen Intelligenz und andere grundlegende Eigenschaften ihrer Persönlichkeit als fest angelegt und damit auch nicht veränderbar. Menschen mit einem dynamischen Mindset betrachten beides durch Übung, Lernen und Mentorship als entwickelbar – sie glauben deshalb nicht, dass jeder ein zweiter Einstein werden kann, aber sie verstehen, dass auch Einstein nicht schon als Genie geboren wurde und ihm der Erfolg nur in die Wiege gelegt worden wäre.
In einer Studie, die an 13- und 14-Jährigen durchgeführt wurde – also in einem Alter, in dem die Anforderungen in der Schule anspruchsvoller werden –, hat Dweck über einen Zeitraum von zwei Jahren beobachtet, wie die Mathematik-Noten von Schülern mit einem dynamischen Selbstbild immer besser wurden, während jene von den Teenagern mit einem fixen Mindset schlechter wurden. Es begann sich eine Art Schere zu öffnen: Die Schüler mit starrem Selbstbild konzentrierten sich in dieser Phase darauf, nach außen smart zu wirken, um bloß nicht als dumm wahrgenommen zu werden. Sie vermieden Herausforderungen und lernten eher oberflächlich. Die mit einem dynamischen Selbstbild kümmerten sich im Unterschied dazu nicht um ihre Außenwirkung. Sie tauchten in herausfordernde Aufgaben, weil es ihnen Freude bereitete, sich zu bemühen.
Das Spannende ist der völlig unterschiedliche Zugang zu und folglich auch Umgang mit Fehlern, Niederlagen und Rückschlägen. Die Pubertierenden mit starrem Selbstbild versuchten, ihre Fehler zu vertuschen, sich zu verteidigen, bei Prüfungen zu schummeln und die Schuld bei anderen zu suchen – und all das aus der Motivation heraus, nicht für dumm gehalten zu werden. Die Jugendlichen mit einem dynamischen Selbstbild gingen mit ihren Fehlern offen um, weil ihnen bewusst war: Rückschläge und Niederlagen gehören dazu. Bei schwierigen Aufgaben reagierten sie positiv, neugierig und versuchten sie zu lösen.
Interessant ist außerdem: Das Gehirn von Schülern mit einem fixed Mindset reagierte völlig anders auf Fehler als jenes der Teenager mit einem growth Mindset, wie weitere Forschungen ergeben haben, die auf die Hirnaktivität abzielten. Die Schüler wurden beobachtet, während sie Aufgaben lösen mussten und wurden dabei mit Fehlern konfrontiert: Die Gehirnströme von Growth-Mindset-Schülern waren während der Produktion eines Fehlers hochaktiv, also engagiert. Nicht so bei Schülern mit fixed Mindset – deren Gehirn war in diesem Zustand kaum aktiv. Mit anderen Worten: Das Gehirn zeigte, dass diese Teenager mental vor ihrem Problem davonliefen. Das Ergebnis der Untersuchung: Erfolg hängt von der Einstellung zu Niederlagen ab.
Können wir Kinder und Jugendliche von einem statischen in ein dynamisches Selbstbild bringen? Ja, durchaus! In einer Studie wurden Schüler zunächst darüber aufgeklärt, dass unser Gehirn wie ein Muskel ist: Jedes Mal, wenn wir etwas Neues oder Schwieriges lernen, können die Nervenzellen im Gehirn neue, stärkere Verbindungen bilden. Und mit der Zeit macht uns das klüger. Das Ergebnis der Untersuchung: Die Mathematik-Noten der Kinder verbesserten sich.
Fazit: Junge Menschen profitieren vom richtigen Mindset. Nach dem 12. Lebensjahr steigt der Leistungsdruck in der Schule nochmal stark an. Durch Training und Wissen rund um Gehirn und Fähigkeiten ist es möglich, den Umgang mit Fehlern, die innere Haltung zu Lernen und die schulische Performance zu verbessern. Erfolgswissen aus der Hirnforschung und mentalen Erfolgsstrategien sollte daher ein höherer Stellenwert zukommen.
Häufige Fragen, mit denen Eltern an uns herantreten:
Wie kann ich mein Kind für das Lernen motivieren?
Was kann ich tun, damit mein Sprössling endlich selbstständiger wird?
Mein Kind kann sich einfach nicht konzentrieren! Wie lässt sich das beheben?
Am Institut für mentale Erfolgsstrategien tüfteln wir an Trainings und Workshops, die Jugendliche mental stärken und ihr Mindset entwickeln. Schulische Erfolg ist das Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Neben den gehirngerechten Lerntechniken geht es um das Selbstbild und die Fähigkeit, sich selbst motivieren und organisieren zu können. Diese Aspekte werden gegenüber herkömmlichen Nachhilfeunterricht vernachlässigt.
Neben fundierten Einblicken aus Psychologie, Hirnforschung und Mentaltraining geht es vor allem darum, praxistaugliche Tools zu erhalten und rasch Erfolge zu bewirken. Die Überzeugung von Mentaltrainer und Potenzialentwickler Dr. Marcus Täuber und seinem Team: Unser Gehirn ist fürs Lernen gemacht, wie unsere Beine fürs Fortbewegen. Mit den richtigen Kniffen und dem richtigen Mindset geht es leichter. Erfahren Sie mehr zur FASZINATION LERNEN!
Quelle: Obermaier Pamela/Täuber Marcus „Gewinner grübeln nicht“, Goldegg Verlag.