Die Pubertät geht nicht nur mit markanten körperlichen Veränderungen einher – auch das Gehirn durchläuft in dieser Zeit eine massive Umbauphase. Im Stirnhirn (präfrontaler Cortex) ganz vorne wird Planung (inneres Probehandeln), Impuls- und Emotionskontrolle, und Sozialverhalten (Ethik) gesteuert. Dieser Bereich wird im jugendlichen Alter ganz massiv umgeformt. Emotionale und kognitive Stärken können dann nochmal ganz entscheidend vernetzt werden – eine spannende Phase aus Sicht der individuellen Talente-Förderung.
Der Einfluss aus der Umwelt ist insgesamt sehr hoch. Die Peer Group prägt das jugendliche Gehirn genauso wie Drogen-, Zigaretten- und Alkoholkonsum, der in diesem Alter leider stark ansteigt. Viele psychiatrischen Erkrankungen beginnen im Jugendalter – ein weiteres Indiz für die hohe Bedeutung dieses Entwicklungsabschnitts.
Aus Sicht der Hirnforschung stellte diese Lebensphase eine besondere Herausforderung dar. Da Eltern durch den natürlichen und an sich gesunden Abnabelungs-Prozess an Relevanz verlieren, stellt sich die Frage welche anderen Vertrauenspersonen hier positiv auf die Stirnhirn-Formung einwirken und die Heranwachsenden vor negativen Entwicklungen (insbesondere schlechte Gewohnheiten und Sucht) schützen können.
In der griechischen Mythologie gibt es bei Homer den „Mentor“, einen älteren, klugen und wohlwollenden Berater eines jungen Menschen. Im Sinne dieses Mentor-Prinzips stellen Coaching, Persönlichkeitstraining und Mentaltraining hier grundsätzlich interessante Optionen dar. Vom Mentaltraining weiß man aus zahlreichen Studien, dass es zu einer Verdickung der grauen Masse im präfrontalen Cortex führt – und damit zu einer Stärkung wichtiger Stirnhirn-Funktionen.
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