Interview mit Cathy Zimmermann - Erfolgswissen aus der Hirnforschung - mentale Stärke und Spitzenzustände im Kopf

Interview mit Cathy Zimmermann

Gast in unserer Interviewreihe „Erfolgsgeschichten“ ist heute Cathy Zimmermann.

Du warst TV-Moderatorin, im Radio, bei Dancing Stars, modelst und alles was Du tust scheint von Erfolg gekrönt. Wieviel wurde Dir als Talent in die Wiege gelegt, wieviel davon ist harte Arbeit?

Ich würde sagen, es ist ein guter Mix aus beidem. Ich bin ein sehr fleißiger Mensch und „überperforme“ oft. Das bedeutet, ich liefere häufig mehr ab als ich müsste. Gerade, wenn man etwas Neues startet, ist hineinbeißen nötig. Mir war immer sehr wichtig, etwas Eigenes zu schaffen, damit ich auf etwas zurückblicken kann. Reich heiraten und nichts tun, wäre nie etwas für mich gewesen 😉

Dennoch, der größte Fleiß hilft nicht, wenn man sein Handwerk nicht auch beherrscht.

Mir ist das Reden, die Sprache, zwischenmenschliche Kommunikation generell und ein gewisses Talent, mich in Menschen hinein zu fühlen und sie zu motivieren sicher in die Wiege gelegt worden. Deswegen bin ich hier. Ich denke, dass man Dinge wie etwa Empathie nur bedingt erlernen kann. Je natürlicher es in einem drin ist, umso echter kommt es rüber.

 

Was ist Deiner Meinung nach der wichtigste Erfolgsfaktor für eine berufliche Karriere?

Man selbst sein. Egal in welcher Branche. Nur wer keine Rolle spielt, keine Maske trägt, ist langfristig erfolgreich. Wenn man seine eigene echte Marke ist, muss man nicht schauspielern, was mir sowieso viel zu anstrengend wäre.

Auch Mut und ein gutes Netzwerk sind wahninnig wichtig, um die Karriere anzukurbeln. Gerade am Beginn und als Selbständige.

 

Viele Menschen sind vor Auftritten sehr nervös. Wie ergeht es Dir dabei und welchen Tipp hast Du?

Ich stehe jetzt seit 14 Jahren auf den Bühnen Österreichs und bin noch immer vor jeder einzelnen Moderation nervös, manchmal sogar richtig schlimm. Natürlich gibt es schönere Gefühle, als wenn sich der Magen vor dem Auftritt zusammenkrampft, aber das gehört nun einmal dazu. Es zeigt, dass einem wichtig ist, was man tut und dadurch geht man konzentrierter an die Sache heran, als wenn einem alles wurscht ist. Zumindest ist das bei mir so.

In meinen Auftrittscoachings ist Nervosität auch immer ein großes Themen bei den Klienten. Es stellt sich so gut wie immer heraus: nicht die Nervosität an sich ist das riesen Problem, sondern der Auslöser für die Nervosität: nicht ausreichende oder falsche Vorbereitung auf die eigene Präsentation.

Nervosität, weil man aufgeregt ist und Nervosität, weil man weiß, man hat fast nichts vorbereitet, sind zwei Paar Schuhe. Ist wie in der Schule …

 

Wie kann jeder von uns seine Wirkung auf andere verbessern?

Wie gesagt, ich denke, echt zu sein ist heutzutage das, was das Gegenüber spüren will. Sich nicht verstellen. Gerade im Businesskontext. Egal ob vor der Chefin, vor den Kollegen oder vor Publikum auf der Bühne, die Menschen wünschen sich, wenn auch nur für einen Moment, in Deine Welt einzutauchen. Das, was aus Deinem Mund kommt, muss sie auf emotionaler Ebene berühren. Das, was Du ausstrahlst, muss authentisch wirken. Funktioniert für jeden Themen- und Lebensbereich.

 

Du hast Dich auch in der Trauer- und Sterbebegleitung engagiert. Wie hat das Deine Sicht auf das Leben verändert?

Schon sehr. Vieles hat sich damals für mich relativiert, vor allem eigene Sorgen. Das ständige Genörgle von Menschen über offensichtliche Lappalien hat mich – zugegeben – genervt.

Ich bin dahin gegangen und für diese paar Stunden in der Woche wollte ich einfach nur dienen, auch wenn sich das gerade sehr theatralisch anhört. Egal wie der Patient zu mir war, ob fröhlich, traurig oder frustriert, es war mir egal. Ich wollte den anderen komplett in seiner Emotion und in seinem Leid abfangen, und ich wollte, dass er spürt, dass egal, wie er oder sie zu mir war, ich da bin. Es war etwas bedingungsloses. So etwas kannte ich vorher nicht.

Irgendwann möchte ich gerne wieder in einem Hospiz tätig sein, wenn die Zeit reif ist.

 

Quelle: Institut für mentale Erfolgsstrategien, Interview am 25.9. 2018. (C) Michael Lehner

TEILEN SIE DIESEN BEITRAG

Scroll to Top
Scroll to Top