Interview mit Kristina Inhof, ORF Moderatorin - Veränderung beginnt im Gehirn - mentale Stärke & Persönlichkeitsentwicklung

Interview mit Kristina Inhof, ORF Moderatorin

Für unsere Serie „Erfolgsgeschichten“ traf ich mich mit Kristina Inhof. Sie moderiert beim ORF für das Fußball Ressort, worunter Sendungen der Champions League, Bundesliga und der Österreichischen Nationalmannschaft fallen.

Viele Menschen haben vor Reden und Auftritten Lampenfieber, ja sogar Ängste. Sie führen Live Interviews und Moderationen vor einem Millionenpublikum durch. Wie gehen Sie mit solchen Drucksituationen um?

Worauf ich mich zurücklehne oder verlasse ist meine Erfahrung. Ich hab schon viel erlebt, auch viele unangenehme Dinge in Livesituationen. Oft hilft es auch einfach ehrlich zu sein. Wenn irgendwo eine Panne passiert, auch einfach mitzuteilen, wie man sich gerade fühlt.

Und am Anfang, die ersten Auftritte?

Ich hatte drei Jahre Live-Sendungen bei W24. Das war zwar die kleine Bühne, aber live ist live. Bei einer Sendung blieb tatsächlich auf einmal die Luft weg. Das kam aus dem Nichts, ganz plötzlich, und der Text war weg. Bei den nächsten Sendungen war ich dann innerlich nervös. Ich hab mich mit Atemübungen beruhigt und mir gesagt „Du schaffst das“. Das hat einige Zeit gedauert, so rund 10 Sendungen, bis ich wieder das Vertrauen hatte. Für ein paar Wochen war das sehr unangenehm.

Viele meinen: Wenn man was erreichen will, muss man sich nur genug anstrengen. Wie sehen Sie das?

Ziele sind ganz wichtig, ein Traum, eine Vision. Diesen Traum erreicht man auch nicht von heute auf morgen, sondern Stück für Stück. Manchmal auch auf Umwegen, das hab ich auch gelernt. Niederlagen passieren, da ist man enttäuscht. Und ein halbes Jahr später merkt man, es war doch gut. Man muss auch damit umgehen können, wenn sich der Traum nicht erfüllt. Viele junge Burschen möchten Profi-Fußballer werden. Aber nicht jeder wird es schaffen. Es gibt körperliche Grenzen, manchmal fehlt auch einfach das Glück. Meine Einstellung ist: es kommt immer das Richtige. Auch wenn es am Anfang negativ erscheint; alles hat seinen Sinn. Aus allem kann man lernen, wachsen. Ziele ändern sich auch, man entwickelt sich weiter.

Zum Abschluss noch eine Frage zum Sport. Sie haben selbst Handball gespielt, moderieren große Fußballspiele. Was können wir vom Sport über Erfolg im Beruf und Leben lernen?

Man lernt im Sport hart zu arbeiten. Training zahlt sich aus. Am Anfang meiner Karriere mit meinem ersten Geld auf dem Konto bin ich nicht auf Maturareise gefahren, sondern hab einen Radiomoderationskurs gemacht. Weil mir das wichtig war. So hab ich zu Beginn einiges investiert an Geld und Arbeit, was man nach außen nicht sieht: Stimmtraining, Moderationscoaching, Radiopraktika… Und dann fängst langsam an, dass man was mitnimmt. Das kann man sich vom Sport abschauen.

 

Quelle: Interview am 5.4. 2016

Foto: © ORF, Thomas Ramstorfer

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