Kalt duschen: Fakten und Mythen - Erfolgswissen aus der Hirnforschung - mentale Stärke und Spitzenzustände im Kopf

Kalt duschen: Fakten und Mythen

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1,2 Millionen Menschen in Österreich stellen die hohen Kosten für Miete, Strom und Gas vor große Belastungen – so Umfragen der Statistik Austria.1 Ein Trend der sogenannten Bio-Hacker rückt damit in den Fokus: Kalt duschen. 4 Minuten Duschen und 30 Liter Warmwasserverbrauch benötigt rund eine kWh Energie. Das entspricht etwa 90 Stunden Leuchten einer Energiesparlampe und sind etwa 8% des durchschnittlichen Stromverbrauchs eines Singlehaushalts.

Aber welchen Einfluss haben die eiskalten Wasserstrahlen auf unseren Körper und Geist? Und lässt sich hier aus der Not auch eine Tugend machen? Ich sehe Vorteile im Kaltduschen – mit bestimmten Einschränkungen. 

29% weniger Krankenstände durch kaltes Duschen

Zunächst ist Kälte ein Stress für unseren Organismus. Im Gehirn wird die Stressreaktion aktiviert, im Körper Notfall- und Schutzprogramme angeworfen. Allerdings ist es wie beim Sport, z.B. beim Heben schwerer Gewichte. Hier kommt es durch die Belastung zu Stress und sogar Verletzungen an der Muskulatur. In einem nachfolgenden Regenerationsprozess kann sich der Körper drauf einstellen und reagiert mit Muskelwachstum. Bei Stress durch kaltes Wasser ist dies vergleichbar.

Es gibt Studien, die für kaltes Duschen sprechen. An 3.018 gesunden Probanden konnte gezeigt werden, dass Kaltduscher im Vergleich zu Warmduscher über drei Monate um 29% weniger Krankenstände aufwiesen.2 Die Ergebnisse sind so beeindruckend, dass diese Studie nun mit mehr Untersuchungsparameter wiederholt wird.3 Allerdings waren die Probanden gesund und das kalte Duschen wurde mit warmem Wasser eingeleitet. Wichtig: Zunächst auf jeden Fall einen medizinischen Check machen zu lassen und Rücksprache mit der Hausärztin oder dem Hausarzt zu halten. Und eben langsam Schritt für Schritt den Übergang von warmem Wasser zu kaltem Wasser zu vollziehen.  

Vorsicht vor Mythen und Fake News zu kaltem Wasser

Ich dusche selbst seit rund 5 Jahren kalt. Am Anfang habe ich es übertrieben und mich schnell auf drei Minuten gesteigert. Mit dem Effekt, dass ich eine handfeste Erkältung bekam. Besser:  Mit warmem Wasser beginnen, dann mit kaltem Wasser Beine und Arme abduschen, dann kurz den Rest. Nur langsam über Monate steigern.

Kalt duschen werden viele positive Wirkungen nachgesagt, unter anderem auf das Immunsystem. Da braucht es aber noch mehr Studien. Und ganz wichtig: Diese Daten werden primär an gesunden Menschen erhoben. Therapien lassen sich daraus nicht 1:1 ableiten. Grundsätzlich gibt es die Hydrotherapie, wie die Behandlung mit Wasser für gesundheitliche Zwecke genannt wird, bereits bei den alten Ägyptern, Chinesen und Indern. In moderner Form erfreut sich die Kneipp-Kur gewisser Beliebtheit, ist aber überraschend wenig wissenschaftlich untersucht.

Kaltduschen als Training für mentale Stärke

Kaltduschen kann einen Effekt als Stimmungsbooster aufweisen.  Wer sich überwindet und diese Unpässlichkeit meistert, startet mit einem Erfolgserlebnis in den Tag. Das kann sich stärkend auf Selbstvertrauen und mentales Wohlbefinden auswirken. In diesem Sinne lasse sich kaltes Duschen als Trainingseinheit für mentale Stärke betrachten. Unter www.mentalestaerke.ifmes.com biete ich einen kostenfreien Test an, bei dem jede/r ihre/seine mentale Stärke ermitteln kann. 

Die Top 5 Tipps für zukünftige Ex-Warmdurscher

1. Gesundheitlicher Check zu Beginn. Damit der Kälteschock nicht zum Gesundheitsrisiko wird.

2. Langsam starten! Zuerst warmes Wasser, dann Arme und Beine sowie im Anschluss den Oberkörper mit Kaltwasser abduschen. Den Kopf zunächst aussparen. Eine halbe Minute Kaltwasser reicht am Anfang völlig.

3. Nicht bei einem Infekt oder übermäßigen Stress kalt duschen. Eine kalte Dusche ist ein akuter Stressreiz. Erst durch Regeneration können wir daran körperlich und mental wachsen.

4. Genußvoll statt mit Widerstand. Sich in der Anfangsphase einen schönen Sommerregen vorzustellen, hilft sich nicht zu verkrampfen. Erst durch inneren Widerstand wird das kalte Wasser besonders schmerzhaft.

5. Nach dem Kaltduschen reagiert der Körper mit Thermogenese, d.h. er bildet mehr Körperwärme. Diesen natürliche Prozess können wir fördern, indem wir uns nicht gleich wieder zu warm anziehen. 

Über Dr. Marcus Täuber

Dr. Marcus Täuber ist promovierter Neurobiologe, psychologischer Coach und Unternehmensberater. Mit seinen Büchern und Vorträgen hat er über 850.000 Menschen erreicht. Das Magazin ERFOLG listet ihn unter die 500 wichtigsten Köpfe der deutschsprachigen Erfolgswelt. Mehr: www.ifmes.com

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