Die englische BBC hat eine Studie an über zehntausend Menschen durchführen lassen, deren böses Ergebnis diesen Mythos entkräftet, indem es zeigt, dass das, womit wir Aufmerksamkeit, Gedächtnis oder auch räumliches Denken trainieren, lückenhaft ist: Wenn jemand einen bestimmten Vorgang übt, wird er zwar besser darin, aber sobald die Testperson eine ähnliche Aufgabe in einem anderen Zusammenhang lösen muss, ist sie überfordert. Es fehlt uns also die Bandbreite, wir können sozusagen nur in einer Software lernen.
Hirnjogging – Mentales Training ohne Breitenwirkung
Wir sind nicht fähig, derlei Fertigkeiten so zu generalisieren, sondern schaffen es nur, uns auf eine Aufgabe spezialisieren. Das ist naturgemäß enttäuschend, denn viele Menschen geben regelmäßig Geld aus, um Hirnjogging zu absolvieren, aber leider macht es sie nicht klüger. Anders gesagt: In einem Computerspiel, das man immer wieder übt, wird man zwar besser, steigt Level um Level auf und fühlt sich schon wie der Master, aber anderswo im Leben wird man deshalb noch lange nicht geschickter oder reaktionsschneller.
Zu behaupten, dass solche Produkte gegen altersbedingten Gedächtnisverfall helfen, kann übrigens recht teuer werden – zumindest in den USA. Dort ist eine Firma von Verbraucherschützern geklagt worden, weil deren Produkte nicht halten konnten, was sie versprochen hatten, nämlich einen Schutz vor Demenz. Herausgekommen ist ein Vergleich über zwei Millionen Dollar. Denn das beklagte Unternehmen konnte keine wissenschaftlichen Beweise für seine Werbeaussagen liefern.
Besser Exekutivfunktionen mental trainieren
Sind solche Trainingsprogramme allesamt untauglich? Es gibt Hinweise, dass sich die Exekutivfunktionen unseres Gehirns, insbesondere die inhibitorische Kontrolle, Arbeitsgedächtnis und Planung trainieren lassen. Besonders vielversprechend sind solche Ansätze bei Kindern.
Was können Sie machen? Aus Sicht der Hirnforschung ist intellektuelle Beschäftigung und Vielseitigkeit bei den Tätigkeiten zu empfehlen. Lesen, Schreiben, ein Musikinstrument üben, eine Fremdsprache lernen… Und vor allem: Ein reichhaltiges Umfeld mit vielen Freunden und Bekannten.
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Quelle: Obermaier P/Täuber M „Gewinner grübeln nicht. Richtiges Denken als Schlüssel zum Erfolg“, Goldegg Verlag; (C) lassedesignen/fotolia